Lorenz und Christine Stiftl sind die neuen Wirte des Festzeltes "Schützenlisl" auf der Oidn Wiesn - Oktoberfest München

Die Wirtsfamilie Stiftl wird das neue Festzelt “Schützenlisl” auf der Oidn Wiesn betreiben. Das künstlerische Rahmenprogramm mit Münchner und Bayerischer Volksmusik wird von der BR Moderatorin Traudi Siferlinger gestaltet und moderiert. 

Der Wirtschaftsausschuss im Stadtrat hat auf seiner Sitzung vom 10. Mai 2022 die Vergabe der Festzelte auf dem Oktoberfest und auf der Oidn Wiesn beschlossen. Den Zuschlag für den bisherigen Platz des Festzeltes “Zur Schönheitskönigin” auf der Oidn Wiesn hat die Wirtsfamilie Lorenz und Christine Stiftl (Altes Hackerhaus, Zum Stiftl am Marienplatz) bekommen. Das traditionelle Festzelt wird den Namen “Schützenlisl” erhalten und ist in der Außenansicht dem Turm der Wirtsbude “Zur Schützenlisl” aus dem Jahr 1881 mit einem Storchennest auf dem Dach nachempfunden. Über dem Eingang prangt das Bild der tanzenden Coletta Möritz auf dem Bierfass des Malers Friedrich August von Kaulbach. 1.380 Plätze sind innen vorgesehen. Den Innenraum schmücken abgehängte Hopfenkränze und Girlanden, geschmückt mit Rosen.  Im Außenbereich wird es 400 Plätze, eine Bar und einen Käsestand geben. Auf der Speisekarte werden Münchner und Bayerische Traditionsessen stehen. Ausgeschenkt wird Bier von Augustiner Bräu aus dem Holzfass in Tonsteinkrügen. Damit ist die Münchner Traditionsbrauerei zweimal auf der Oidn Wiesn vertreten, neben dem Festzelt Tradition nun auch in der Schützenlisl. 

Lorenz Stiftl bewirbt sich seit 2014 mit dem Konzept “Schützenlisl” für ein großes Zelt auf der Wiesn beworben. Er ist überglücklich, dass der lang ersehnte Wunsch auf der Oidn Wiesn endlich in Erfüllung geht und gemeinsam mit den Münchner Familien ausgelebt werden kann. Er ergänzt: “Es zeigt sich mit einer Zusage für die Schützenlisl, dass wir mit unseren Planungen für die Zukunft richtig liegen.”. Christine Stiftl bekräftigt: “Traditionen und Familie sind unser Ding. Ob auf der Wiesn, im Traditionswirtshaus Hackerhaus oder in der Schlagerbar Roy, die wir neu im Untergeschoss beherbergen. Mit dem Zelt auf der Oidn Wiesn haben wir eine neue Verantwortung der Tradition und den Mitarbeitern gegenüber. Der Storch auf der traditionellen Fassade ist ein Sinnbild für die Stiftl-Familie, zu der ganz klar unsere Kinder und alle Mitarbeiter zählen.”

Traudi Siferlinger übernimmt künstlerische Leitung

Die künstlerische Leitung für das bunte Programm wird die BR-Moderatorin Traudi Siferlinger übernehmen. Sie ist seit 17 Jahren für die musikalische Gestaltung der Wirtshausmusikanten im BR Fernsehen verantwortlich. Siferlinger will auch im Festzelt Schützenlisl auf hohe Qualität setzen und die ganze Familie einbinden. Sie stellt sich eine Mischung aus Auftritten von Volkssängern und Miteinandersingen sowie schmissige Danzlmusi vor. “Es soll unterhaltsam für die Seele sein”, kündigt die Musikerin und Jodellehrerin an.

Hintergrundinfo Schützenliesl oder Schützenlisl ?

Das Bild der “Schützenliesl” stammt von dem Maler Friedrich August von Kaulbach. Der Künstler war wie auch Carl Spitzweg und Franz von Lenbach Stammkunde im Sterneckerbräu im Tal in München. Dort arbeitete Coletta Möritz, auch schöne Coletta genannt. Kaulbach verewigte im Jahr 1878 das 18-jährige Biermädel auf einem fünf Meter hohen Gemälde tanzend auf einem Bierfass. Drei Jahre später zierte das Bild bei einem großen Schützenfest auf dem Oktoberfest die Fassade der Wirtschaft “Zur Schützenlisl”. Davon leitet sich auch der Name des neuen Volksmusikzeltes Schützenlisl auf der Oidn Wiesn ab. Das Bild wurde später als Firmenlogo der Münchner-Kindl-Brauerei übernommen. Das Originalgemälde hängt heute im Festsaal der Gaststätte Augustiner Schützengarten, dem Stammsitz der “königlich privilegierten Hauptschützengesellschaft” in Sendling.

Dann gibt es noch das Lied “Schützenliesl”, das auf der Wiesn oft intoniert wird. Der Liedtext hat aber mit dem Oktoberfest gar nichts zu tun. Dort wird gesungen: “Heut ist Schützenfest im goldenen Lamm…”. Der Text stammt vom dem österreichischen Liedtextdichter Fred Rauch (Entdecker von Slavko Avsenik und die Oberkrainer) und der Münchner Schlagertexterin Fini Busch (unter anderem: Ein Schiff wird kommen). Komponiert hat es Gerhard Winkler, der auch die Noten des Welterfolges Capri-Fischer geschrieben hat.