Den Einzug der Brauereien und Wiesnwirte führt traditionell hoch zu Ross das Münchner Kindl an. In diesem Jahr war es erstmals die Wirtetochter Franziska Inselkammer. 

Der festliche Auftakt zum offiziellen Beginn der Wiesn ist der Einzug der Brauereien und Festwirte. Blumengeschmückte Kutschen mit den Wirten der Oktoberfesthallen und Ihren Familien, herausgeputzte Festwagen mit Maßkrug schwenkenden Kellnerinnen, die Musikkapellen der Festzelte und die prunkvollen Prachtgespanne der Münchner Brauereien mit Girlanden umkränzten Bierfässern ziehen von der Sonnenstraße auf die Theresienwiese. Auch die Schausteller und Marktkaufleute des Oktoberfestes präsentieren sich in einem geschmückten Festwagen, der von edlen Rössern auf die Wiesn gezogen wird.

Angeführt vom Münchner Kindl und dem Oberbürgermeister Dieter Reiter in der Schottenhamel-Festkutsche bewegte sich am Samstag, 16. September der Festzug mit rund 1000 Teilnehmern über die Sonnenstraße zu den Festhallen auf der Theresienwiese. Punkt 12 Uhr eröffnete der Oberbürgermeister mit dem Anzapfen vom ersten Fass Oktoberfestbier, für das er in diesem Jahr zwei Schläge benötigte, und dem traditionellen Ausruf „O´zapft is“ das 188. Münchner Oktoberfest. 

Das Münchner Kindl – die Botschafterin in der schwarz-gelben Mönchskutte

Seit 1938 wird regelmäßig eine junge Münchnerin vom Festring München e. V. zum Münchner Kindl berufen. Voraussetzung ist, dass sie ledig ist sowie Fremdsprachenkenntnisse, gute Umgangsformen, sowie großes Hintergrundwissen über München und Bayern hat. Das Münchner Kindl stammt oft aus den Reihen der Münchner Wiesn-Wirte, Schausteller und Brauereien. 

Das Münchner Kindl führt den Einzug der Brauereien und Festwirte des Münchner Oktoberfestes an und steht neben dem Oberbürgermeister von München, wenn er das Oktoberfest mit einem „O’zapft is!“ eröffnet. Am ersten Sonntag des Münchner Oktoberfestes findet der weltberühmte Trachten- und Schützenzug statt. Auch diesen führt es auf einem Pferd sitzend, in einer schwarz-gelben Mönchskutte bekleidet und einen Maßkrug haltend, an.

Nachdem die Vorgängerin von Franziska Inselkammer, Viktoria Kern, geheiratet hat, musste diese ihr Amt nach sieben Jahren abgeben. Vom Festring München wurde die 20-jährige Franziska berufen. Sie wurde als drittes von vier Kindern in München geboren. Seit frühester Kindheit ist sie mit dem bayerischen Brauchtum aufgewachsen. Schon mit 4 Jahren sagte sie zu Ihrer Oma: „Münchner Kindl möchte ich auch mal sein, wenn ich groß bin“.

Den Bezug zum Oktoberfest hat Franziska durch den Familienbetrieb. Schließlich führen ihre Eltern Peter und Katharina Inselkammer zusammen seit vielen Jahren das Armbrustschützenzelt. Mit 10 Jahren trat Franziska Inselkammer in den Trachtenverein „Chiemgauer zu
Minga“ ein, mit dem sie alle zwei Jahre beim Trachten- und Schützenzug mitmarschierte.

Ab jetzt darf sie als Münchner Kindl dabei sein und den Trachten- und Schützenzug, sowie den Einzug der Brauereien- und Festwirte auf “Hans“, dem belgischen Kaltblut, anführen. Als Reiterin fühlt sich die zukünftige Studentin in jedem Sattel sicher. Das Pferd für das Münchner Kindl wird alljährlich von der Spaten-Brauerei gestellt, mit einem eigens angefertigten Prunkgeschirr und einem Damensattel.

Fotostrecke Einzug der Wiesnwirte 2023