Das Servicezentrum auf der Theresienwiese feiert 20-jähriges Jubiläum. 2004 wurde es eingeweiht und ersetzte damals 108 Container, in denen die Beschäftigten untergebracht waren.
Festleitung, Sanitätsdienst, Polizei, Safe Space für Mädchen und Frauen, Fundbüro, Verbraucherschutz, Stadtwerke München, Pressestelle, Stillraum, Behindertentoilette und einige Services mehr finden seit 2004 beim Oktoberfest Platz im Servicezentrum Theresienwiese (SZT). Am Bekanntesten sind die langen Menschenschlangen während der Wiesn vor dem langstreckten Gebäude, die anstehen, um im Fundbüro ihr verlorenes Gut wieder zu finden. Ärztliche Hilfe ist in der Sanitätsstation zu finden. Freiwilliger Besuch ist hier angesagt, um kleine Blessuren zu versorgen. Wer aber auf der Trage hier eingeliefert wird, ist entweder ein Opfer eines Gewaltdelikts geworden oder ist aufgrund der Alkoholisierung nicht mehr in der Lage, sich selbst fort zu bewegen. Unfreiwillig werden dagegen in der Wiesnwache der Polizei die Leute eingeliefert, die etwas auf dem Kerbholz haben. Sogar einige Arrestzellen gibt es dort.
„Im SZT müssen wir ganz schön zusammenrutschen, doch trotzdem ist die Stimmung super. Alles muss hier Hand in Hand gehen, um das größte und sicherste Volksfest der Welt zu organisieren“, sagte Clemens Baumgärtner, Wiesn-Chef und Referent für Arbeit und Wirtschaft, bei seinem Besuch im Servicezentrum. Er erläutert, dass das Servicezentrum ein besonderer Ort am westlichen Ende der Matthias-Pschorr-Straße ist und vielfach unterschätzt wird. Abgesehen von den vielen Dienststellen und dem dazugehörigen Personal, die im Inneren Platz finden, ist es ein Kunstobjekt. Der Berliner Architekt Volker Staab beschreibt seinen Entwurf des Gebäude als Kupferbarren, der auf der Ebene ruht und im Laufe der Zeit patiniert, um sich optisch an die Schotter- und Wiesenflächen der Theresienwiese anzugleichen.
Nach nur einem Jahr Bauzeit wurde das Gebäude im Sommer 2004 eingeweiht und ersetzte damit die 108 Container, in denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorher untergebracht waren. Das Servicezentrum ist 84 Meter lang, vier Meter hoch und 25 Meter breit. 2005 erhielt die Landeshauptstadt München den Deutschen Fassadenpreis für dieses ebenso funktionelle wie unkonventionelle Bauwerk.
Fast niemand weiß übrigens, dass einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur während der Wiesn dort ihren Dienst verrichten, sondern auch unter dem Jahr. Ganzjährig arbeiten hier in einem kleinen Teil rund 20 Beschäftigte der Abteilung Veranstaltungen des Referats für Arbeit und Wirtschaft sowie der Stadtwerke München.